Rob Dalrymple, «These Are the Ones», Vol. 86 (2005) 396-406
The thematic features relating to John’s depiction of the righteous in the
intercalations of Rev 11,3-13 and 7,1-17 as well as how these features might
affect our understanding of Revelation 7,1-17 are examined. Four foci pertaining
to the righteous are explicitly present in the account of the Two Witnesses (11,3-
13). All four foci, also, materialize in the description of the 144,000 (7,1-8) and
the Great Multitude (7,9-17). However, when we examine Rev 7,1-8, we find that
John only incorporates the first two of the four foci (Divine Protection and
Witnesses) while in the account of 7,9-17, only the latter two appear (Enduring
Persecution and Vindication of the Righteous). If, however, we read Rev 7,1-17
as the account of one group, then the thematic parallels with the intercalation of
Rev 11,3-13 are retained.
“Deine Gnade ist besser als Leben†(Ps 63,4) 365
Zunächst aber zieht Kohelet in V. 22 sein persönliches Fazit: Die
Freude ist der ‘Anteil’ (ql,je) des Menschen (vgl. Gottesgeschenk
[µyhiúla‘ tT'm] V. 13), den ihm Gott gegeben hat. In welche Zukunft auch
'
immer “nach ihm (wyr;j}a')†(72) — zumal eine jenseits der Todesgrenze
— zu blicken, überfordert den Menschen schlichtweg und ist seine
Sache nicht (73).
Somit formuliert Koh hier und mehrfach ähnlich (74) auf der Basis
seiner Erfahrung — wodurch “das ‘Ich’ in eine kriteriale Rolle
gegenüber dem tradierten weisheitlichen Bildungsgut gerät†(75) —
eine kritische Anfrage an die genannten spätatl. Ausweitungen der
Leben-Tod-Grundkonstellation. Indem er die Akzentverschiebung ins
Jenseits, die auf der Schiene von Ps 63, Ps 49 und Ps 73 stattfindet
(und sich als die Gegenwart abwertende Vertröstung aufs Jenseits
missdeuten lässt), kritisch hinterfragt, vollzieht er in gewisser Weise
eine Rückbesinnung auf die klassische Form des Lebensver-
ständnisses: Das Leben wird wiederum konsequent auf das Diesseits
konzentriert und ist dem es begrenzenden Tod diametral entge-
gengesetzt. Die damit vollzogene Aufwertung der Gegenwart läuft auf
so etwas wie die Maxime ‘carpe diem’ heraus. Dabei ist sich Koh der
Unverfügbarkeit des sich jetzt ereignenden Lebens bewusst: Dass ein
Mensch Essen, Trinken und Freude hat im Leben, ist eine Gottesgabe
(vgl. 3,13 u.ö.). Denn, so 3,22, es gibt nichts Besseres, als sich zu
freuen: “Die Freude ist das ‘höchste Gut’ und der ‘Anteil’, den der
Mensch … erreichen kann†(76). Wie in der klassischen Sicht ist bei
Koh also wiederum das von Gott gegebene Leben — in Opposition
zum Tod — das höchste Gut. Inhaltlich hat es sich hingegen
verschoben auf die elementaren Vorgänge von Essen, Trinken und
(72) Dabei schillert m.E. der Zukunftsbegriff und ist im Kontext durchaus
auch auf die postmortale Zukunft hin offen (so A. VONACH, Nähere dich um zu
hören. Gottesvorstellungen und Glaubensvermittlung im Koheletbuch [BBB 125;
Berlin – Bodenheim 1999] 123; anders SCHELLENBERG, Erkenntnis, 103-104).
(73) Denn im “streng an empirisch beobachtbare Tatsachen gebunden(en)â€,
“innerweltlichen Rahmen allein kann man nach Qohelet über den Tod sprechen;
wer meint, diesen irdischen Bereich überschreiten zu können …, überschreitet die
dem menschlichen Erkennen gesetzte Grenze†(SCHELLENBERG, Erkenntnis, 103).
(74) Vgl. zu den übrigen ‘Todestexten’ T. ZIMMER, Zwischen Tod und
Lebensglück. Eine Untersuchung zur Anthropologie Kohelets (BZAW 286;
Berlin – New York, NY 1999) 45-50; SCHELLENBERG, Erkenntnis, 75-100.
(75) P. HÖFFKEN, “Das EGO des Weisen. Subjektivierungsprozesse in der
Weisheitsliteraturâ€, ThZ 41 (1985) 121-134, 125, vgl. 125-126 zu 3,16-22.
(76) KRÃœGER, Kohelet, 170.