David Volgger, «Die Adressaten des Weisheitsbuches», Vol. 82 (2001) 153-177
This article examines the positions of scholars with regard to the addressees of the Book of Wisdom. It turns out that, generally speaking, neither ‘Pagans’ nor ‘Jews’ are the recipients of the Book of Wisdom. If Wisdom cannot be considered primarily a political work, the Book’s instruction to its addressees, ‘Kings and Rulers’, seems rather to point to a literary model in ancient Jewish texts from the 1st century B.C. to the 1st century A.D. Our knowledge of the primary recipients of the writings of Philo of Alexandria and Flavius Josephus confirms this. The themes of ‘conversion’ and ‘changing one’s approach’ give these texts, especially the Book of Wisdom, a very particular orientation. Appropriate addressees are above all pagans who are well-off and culturally involved, and who show an interest in Jewish traditions.
Weise über eine meta/noia erhaben ist (De fuga et inventione 157). Philo unterstreicht aber zugleich, dass der Weg des Weisen direkt in die jüdische Tradition hineinführt: "Von der Vielheit der Götzen sich dem einen, allein wirklichen Gott zuwenden, ist das erste und wesentlichste Stück der meta/noia" (De virt. 179-180; De spec. leg. 1.51 vgl. 58).
Im Buch der Weish kommt das Nomen meta/noia in Weish 11,23; 12,10.19 vor, das Verb metanoei=n in Weish 5,3. Allein schon die Verwendung dieser Begriffe weist darauf hin, dass sich der Autor dem hellenistischen Kulturkreis angenähert hat. Ob damit auch das Phänomen der ‘Konversion’ angesprochen ist, gilt es im folgenden zu untersuchen.
In Weish 5,3 ist das erste Mal die Rede von Umdenken metanoei=n. Dieser Vers eröffnet eine Rede der Gegner des Gerechten: ‘Sie werden bei sich sagen und umdenken’ e)rou=sin e)n e(autoi=j metanoou=ntej. Die folgende Rede 5,4-13 gibt den Inhalt der neuen, veränderten Ansichten der Sprecher wider und ruft zugleich die Rede in 2,1-20 ins Gedächtnis, die von deren alten Plänen berichtet. Der Autor kennzeichnet schon in 2,21 die Pläne und Gedanken der Sprecher von 2,1-20 als Irrtum. Demgegenüber ist die Rede 5,4-13 ein Ausdruck der Abkehr vom Irrtum59. Es kann von Umdenken bzw. Umkehr in diesem Fall gesprochen werden. Wenn in 5,3 das Verb e)rou=sin verwendet wird, so gilt die Umkehr aus der Sicht des Autors noch als zukünftiges Ereignis. Demgegenüber ist die irrige Einstellung ein Faktum der Vergangenheit, wie die Verwendung der Aorist-Verbformen in 1,16–2,1 zeigt. Die irrige Einstellung wird figürlich vorgestellt in einem Pakt der Menschen mit dem Tod (1,16). Damit sind diese Gegner des wahren Lebens, welches figürlich in der Gestalt des Gerechten dargestellt wird. Das, was die ‘Irrenden’ selbst als ihr Leben darstellen, ist in Wirklichkeit ein trügerisches Bild, das jene Menschen besitzen, die im Pakt mit dem Tod stehen.