David Volgger, «Die Adressaten des Weisheitsbuches», Vol. 82 (2001) 153-177
This article examines the positions of scholars with regard to the addressees of the Book of Wisdom. It turns out that, generally speaking, neither ‘Pagans’ nor ‘Jews’ are the recipients of the Book of Wisdom. If Wisdom cannot be considered primarily a political work, the Book’s instruction to its addressees, ‘Kings and Rulers’, seems rather to point to a literary model in ancient Jewish texts from the 1st century B.C. to the 1st century A.D. Our knowledge of the primary recipients of the writings of Philo of Alexandria and Flavius Josephus confirms this. The themes of ‘conversion’ and ‘changing one’s approach’ give these texts, especially the Book of Wisdom, a very particular orientation. Appropriate addressees are above all pagans who are well-off and culturally involved, and who show an interest in Jewish traditions.
die lebendige Bedeutung des Exodus für den Autor zum Ausdruck, und diese Botschaft möchte er seinem Publikum, gleich ob jüdisch oder heidnisch, vermitteln. Ohne Zweifel will die Verwendung der ersten Person Plural die Adressaten von der Sicht des Verfassers überzeugen (vgl. v. a. 15,1-4). Die Perspektive des Autors und seiner väterlichen Tradition kann aber sowohl auf Juden wie auf Heiden seine Faszination ausüben. Zuletzt bleibt immer noch die Frage, wer sich von den Juden oder Heiden zur Erkenntnis, die dem Autor geschenkt worden ist, bekehrt. Umdenken, Umkehr steht jüdischen Apostaten18 genauso offen wie heidnischen Götzendienern.
In diese Richtung deutet auch die Beobachtung von Offerhaus, dass ‘Volk Gottes’ in Weish nicht ein ethnisch-nationaler, sondern ‘nur noch’ ein religiöser Begriff sei19 Wenn er als Bedingungen für das religiöse Israel den Besitz der Weisheit und ein Leben gemäß dem Willen Gottes nennt, so läßt sich daraus kaum etwas über die Adressaten von Weish aussagen. Intentional sind alle Menschen angesprochen, faktisch wird es sich wohl um eine interessierte Zuhörerschaft sowohl jüdischer als auch heidnischer Provenienz gehandelt haben.
Dass mit der Polemik von 2,1-10 bzw. 13–15 jüdische Skeptiker und Apostaten angesprochen seien, kann möglich sein20. Ohne Zweifel kann man dahinter auch ein Zerrbild der Epikuräer erkennen21. Polemik und Verzerrung des ‘Gegners’ ist die andere Seite einer Werbekampagne. Über die Verwerflichkeit dieser Praktiken, wie sie in 2,1-10 oder 13–15 beschrieben werden, waren sich jedoch nicht nur zahlreiche Juden einig, sondern ebenso Heiden, unter ihnen sogar Epikuräer, die sich gegen ein Negativimage zu wehren hatten.
Ob in Weish 13–15 die ‘aktuelle’ Situation der jüdischen Gemeinde, die im hellenistischen Ägypten mit dem Abfall vom