Gerhard Dautzenberg, «Überlegungen zur Exegese und Theologie von 2 Kor 4,1-6», Vol. 82 (2001) 325-344
The antagonism of two powers set against each other and ideas of predestination characterize 2 Cor 4,4, in a way similar to what we find in 1QS iii–iv. In this confrontation, Christ plays the role which in 1 QS iii–iv is assigned to the ‘Prince of Light’. Christ’s title, ei)kw_n tou= qeou= is meant to characterize the glorified Christ’s unique relation to God and to stress that henceforth Christ’s rightful place is at the throne of God; ei)kw_n tou= qeou= further shows that Christ from now on acts as representative of the kingdom of God, against the satanic counter-power. 2 Cor 4,6, gives reasons for this Christology by explaining the Damascus-vision of Paul as a vision of the exalted Christ raised to the throne of God, bearer of the divine glory.
Betrachtungsweise1 zu einer dualistisch geprägten Argumentation übergeht. Dieser dualistischen Sichtweise entspricht die prädestinatianische Zuweisung der Ungläubigen als derer, "die verloren gehen" an den Herrschaftsbereich des "Gottes dieses Äons". Eine Aufteilung der Menschheit in solche, die gerettet werden, und solche, die verloren gehen, fand sich auch schon in 2,15, wo man allerdings noch am prädestinatianischen Charakter der Aussage zweifeln konnte.
Eine starke thematische Verbindung zwischen 3,7-18 und 4,1-6 wird weiter durch das Stichwort "Herrlichkeit" (do/ca) hergestellt. Während die Herrlichkeit, welche dem Vermittlerdienst des Neuen Bundes und diesem selbst zu eigen ist, in 3,7-18 auf Grund typologischer Schriftauslegung behauptet und beansprucht wird, ist nach 4,4 die "Herrlichkeit des Christus" Gegenstand des Evangeliums des Paulus. Und nach 4,6 hat die "Herrlichkeit des Christus" ihren Grund darin, daß die Herrlichkeit Gottes auf dem Antlitz des Christus anwesend ist. Insofern könnte 4,1-6 den in 3,7-18 für den Neuen Bund erhobenen Anspruch auf Herrlichkeit weiter substantiieren und christologisch fundieren.
Schließlich könnte auch der ab 2,14 erhobene Anspruch des Paulus auf eine besondere von Gott kommende Befähigung und Beauftragung zur Verkündigung und zum Dienst am Neuen Bund (vgl. 2,16c; 3,5-6) und zum Dienst der Versöhnung (5,18-20) durch 4,5-6 eine spezifische Fundierung erfahren, wenn diese Verse analog zu Gal 1,15-16 seine Berufungsvision beschreiben. Diese Interpretation ist immer noch sehr umstritten und muß daher eingehender begründet werden.
II. 2 Kor 4,6
als Verweis auf die Paulus bei seiner
Berufung
zuteil gewordene Erscheinung göttlicher Herrlichkeit
Das einleitende o#ti zeigt an, daß der Satz die Aussage von V. 5 begründen soll. Dies geschieht in einer Sprache, welche an jene von V. 4 erinnert. Zugleich ist der Satz so formuliert, daß er in V. 6c mit der überlangen Adverbialkonstruktion pro_j fwtismo_n th=j gnw/sewj th=j